Schwäbisch Hall

19. Januar bis 16. Februar 2017

Landratsamt Schwäbisch Hall • Foyer
Münzstraße 1 • 74523 Schwäbisch Hall

Plakat der Ausstellung in Schwäbisch Hall

Eisig kalt ist es an diesen Tagen im Januar 2017 in Schwäbisch Hall. Die alte Salzsiederstadt liegt unter einer Schneedecke. Morgens wie abends tüncht die Sonne die alte Reichsstadt in dramatische Rottöne. Es ist eine Kulisse wie aus einem Historienfilm. Das mittelalterliche Flair lädt Menschen dazu ein, hier Urlaub zu machen. Nun öffnet Schwäbisch Hall seine Tore für die VorBILDER Ausstellung im Landratsamt und setzt damit ein wichtiges Zeichen gegen Rechtsextremismus.

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Am Tag der Eröffnung kommen die Ausstellungsmacher Angelika und Bernd Kohlmeier mit Besuchern der Ausstellung ins Gespräch. Bei Diskussionen über die Wahrung der Grundrechte und Werte unserer Gesellschaft hört man immer wieder dieselben Argumente. Einige der Interessierten haben Sorge, dass „die Flüchtlinge“ kriminell würden. Und eine Formulierung ist in aller Munde: Es ist immer wieder die Rede von „denen da oben“. Von „denen“, die alles bestimmen, aber nichts besser machen. Aber es findet sich auch Widerspruch: „Demokratie lebt von einer aktiven Teilhabe eines jeden einzelnen. Jeder Mensch kann seinen Beitrag leisten“, äußert sich eine Frau, die an einer der zahlreichen Diskussionen beteiligt ist. Aktiv würde man ja jetzt, indem man die AfD wähle. Nur so könne man denen da oben einen Denkzettel verpassen, entgegnet ein älterer Herr, der aus der Region stammt und lieber kein MeinungsBILD machen möchte. „Das Kreuz ist schnell gemacht, die Stimme leicht vergeben. Und was folgt daraus? Was, wenn die Rechtspopulisten bundesweit eine entscheidende Mehrheit erreichen?“, antwortet die Frau daraufhin. „So weit kommt es ja net!“ „Woher wissen Sie das? Was, wenn mehr Menschen, als Sie glauben, so denken wie Sie?“ „Ja des wäre natürlich net guat“, sagt er und guckt nachdenklich. Ein junger Nigerianer beklagt, dass er im Bus von allen beäugt wird, nur, weil er schwarz sei. „Warum“, fragt er, „ist Integration jeden Tag Thema in Deutschland, als sei es die neueste Sensation des Landes?“ „Die Integration ist zu Recht jeden Tag Thema, weil sie zu einem der wichtigsten Themen gehört. Die Integration erfordert jede Menge Zeit, Mittel und vor allem soziales Engagement. Darüber muss man miteinander sprechen“, entgegnet ihm ein Mann.

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Eröffnet wird die Ausstellung heute von Martina Steinecke, der Leiterin des Dezernats Recht und Ordnung: „VorBILDER sind Menschen und mit Menschen können wir uns leichter identifizieren als mit irgendwelchen abstrakten Argumenten, Theorien und Erkenntnissen. Dies ist gerade bei komplexen Zusammenhängen wichtig. Das sind Menschen, die Orientierung geben und auch Entscheidungshilfen vermitteln.“ Rechtsextremismus dürfe nicht salonfähig und eine Ausbreitung rechtsextremer Gesinnung müsse verhindert werden. „Da ist das Ziel dieser Ausstellung aktueller denn je. Nicht nur diese VorBILDER aus Politik und Sport, sondern wir alle müssen verhindern, dass rechtsextremistisches Gedankengut, der Hass auf alles Fremde, ungeniert im Alltag geäußert und zur Normalität in unserer Gesellschaft wird. Wir müssen aktiv für die Demokratie und eine tolerante Gesellschaft einstehen und Flagge bekennen“, so die Dezernentin.
Musikalisch begleitet wird die Eröffnungsveranstaltung mit orientalischen Klängen von dem aus Syrien stammenden, leidenschaftlichen Oud-Spieler Saad Barakat. An diesem Eröffnungsabend beteiligt er sich gemeinsam mit seiner Frau und Tochter an den MeinungsBILDERN. „Vielen Dank Deutschland“ steht auf ihrem Plakat, das sie freudestrahlend in die Kamera halten.

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